Ein aufsteigender Stern in Dubai
Ein Interview mit Sahar Parham, der ersten weiblichen, emiratischen Konditorin im Burj Al Arab in Dubai
Ein Interview mit Sahar Parham, der ersten weiblichen, emiratischen Konditorin im Burj Al Arab in Dubai
Ein Interview mit Sahar Parham, der ersten weiblichen, emiratischen Konditorin im Burj Al Arab in Dubai
Eine gewachsene Leidenschaft, ein erfüllter Wunsch. Der bisherige Lebensweg von Küchenchefin Sahar Parham von der Büroangestellten bis zur Konditorin im Burj Al Arab wird für viele Menschen eine Inspiration sein. Während ihrer Tätigkeit im Marketing pflegte Parham in der Freizeit ihre Liebe zur Backkunst, und im Jahr 2014, nach vielen Jahren der Herstellung von Brot, Kuchen und Gebäck nach Feierabend, wagte sie schließlich den Schritt.
Parham begann als Konditorgehilfin im Restaurant La Serre Bistro & Boulangerie in der Innenstadt von Dubai und hatte das Glück, mit einigen der begabtesten Köchen Dubais zusammenarbeiten zu dürfen. Im Jahr 2015 wurden ihr Können und ihre harte Arbeit belohnt und sie wurde von Chefkoch Izu Ani ins Le Saint Georges in Paris entsandt, um ihre Fähigkeiten unter Anleitung ihres persönlichen Mentors weiterzuentwickeln.
Als sie 2016 ins Burj Al Arab kam, war Parham als erste Emiratin überhaupt als Hotelköchin beschäftigt und brachte ihre Leidenschaft für nachhaltige Arbeitspraktiken mit. Nach ihrer Beförderung im Jahr 2019 wurde sie die erste emiratische Konditorin in Dubai.
Wir haben Parham gefragt, warum sie den Sprung in die Küche wagte, haben sie zu Ihrer Kochphilosophie befragt und in welche Richtung sich Dubais kulinarische Szene entwickeln wird.
Mir hat es schon immer gefallen, wie sich Lebensmittel miteinander kombinieren lassen und das Essen Menschen zusammenbringt. Außerdem wurde meine Faszination für die Funktionsweise von Gebäck und Bäckerei sowie der Chemie, die dahintersteckt, immer stärker und ich wusste, dass es jetzt an der Zeit war, den Sprung in meiner Karriere zu wagen. Ansonsten hätte ich mich mein Leben lang fragen müssen: „Was wäre gewesen, wenn ...?“ Ich habe das große Glück, auf meinem bisherigen Weg mit so herausragenden Mentoren zusammengearbeitet zu haben.
Essen war ein wesentlicher Teil meiner Kindheit. Meine früheste Erinnerung an ein Gericht, das mich wirklich begeistern konnte (und immer noch begeistert), heißt Belaleet, das traditionell am Morgen des Festes des Fastenbrechens gegessen wird. Belaleet sind hauptsächlich leicht süßlich gegarte Fadennudeln mit Noten von Safran und Kardamom, dazu ein Ei-Omelette (mit extra Salz für mich, weil ich den Kontrast so mag). Das Erstaunlichste an diesem Gericht ist, dass unsere siebenköpfige Familie an 364 Tagen im Jahr nur selten gemeinsam frühstücken kann, aber für das Belaleet am Morgen des Fastenbrechens schaffen es eigentlich immer alle an einen Tisch. Dabei reicht eine Portion nie aus.
Meine Küchenphilosophie richtet sich auf Zutaten und woher sie kommen. Die Verwendung und Unterstützung regionaler Produkte ist etwas, für das ich mich seit langem einsetze. Das Wissen um das Wie, Wo und Wann ist extrem wichtig, um sicherzustellen, dass Zutaten in ihrer besten Qualität (sei es Konsistenz oder Geschmack) aus den besten Quellen kommen, und nicht zu vergessen die Bedeutung der Verwendung nachhaltiger Produkte. Ganz gleich, ob wir nun lokal, regional oder überregional einkaufen, ich sorge dafür, dass diese Grundsätze in meinem Team fest verankert werden, damit sie erkennen können, wie wir durch unsere Entscheidungen einen wichtigen Beitrag leisten können.
Die emiratische Kultur ist von Natur aus auf Gastfreundschaft, Warmherzigkeit und Großzügigkeit ausgerichtet. Wir teilen gerne viele Speisen mit der Familie und Freunden, was man meiner Meinung nach besonders den Gerichten ansieht, die traditionell mit dieser Region verbunden sind. Wenn ich an neuen Rezepten arbeite, suche ich immer wieder nach Inspiration aus meiner emiratischen Tradition.
Da ich in Dubai aufgewachsen bin, hatte ich das Glück, die vielen verschiedenen Kulturen in dieser Stadt kennenzulernen und zu erleben. Das bedeutete, dass jeder ein kleines Stück seiner Heimat in ein neues Restaurant brachte. Es ist spannend mitzuerleben, wie schnell die kulinarische Szene in Dubai wächst. Es gibt eine so große Vielfalt an Kochkulturen, und talentierte Köche aus aller Welt bringen ihr individuelles Flair ein. Wir können uns glücklich schätzen, aus einem so riesigen Angebot schöpfen zu können, und ich glaube, dass die kleinen gastronomischen Einrichtungen eine ebenso große Rolle wie namhafte Restaurants dabei spielen, der Stadt ihre Seele zu geben.
Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Förderung von Nachwuchstalenten und dem Pioniergeist der Visionäre bei Jumeirah. Wir werden beim Erlernen und bei der Entwicklung unserer Techniken gefördert und unterstützt und werden auch weiterhin herausragende Speisen kreieren, die es nirgendwo sonst auf der Welt zu erleben gibt. Das entspricht im Wesentlichen dem Ethos des Hotels.
Ich bin Teil eines ungemein fleißigen Teams von 34 hochqualifizierten und leidenschaftlichen Konditoren in einer Küche, die rund um die Uhr geöffnet ist. Es ist eine sehr intensive und gleichzeitig eine sehr bereichernde Erfahrung, ein Teil davon zu sein. Ich liebe den Gedanken, dass alles, was wir in unserer Küche zubereiten, nicht weniger als perfekt sein darf. Wir gehen niemals den leichteren Weg. Wir erschaffen stets alles von Grund auf, sei es ein einfacher Keks oder eine 20-stöckige Hochzeitstorte.